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Heyne SF 5549
Die Physik von Star Trek


THE PHYSICS OF STAR TREK 
Lawrence M. Krauss 
Titelbild 1. Auflage: 
Sachbuch Star Trek
Die Enterprise fliegt mit Lichtgeschwindigkeit oder gar Überlichtgeschwindigkeit durchs All - angetrieben von einer Impuls- bzw. Warp-Kraft. Diese Technik treibt jedem Raumfahrt- Ingenieur den Glanz in die Augen - und Scotty in vielen Folgen die Schweißperlen auf die Stirn. Das zu Recht: Der Impuls-Antrieb der Enterprise beruht auf Kernfusion, bei der nur ein Prozent der verfügbaren Masse in Energie umgewandelt wird. Das heißt: Jedes mal, wenn das Raumschiff auch nur auf halbe Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, müsste es nach den Gesetzen der Physik das 81fache ihrer gesamten Masse an Treibstoff verbrennen! Noch unwahrscheinlicher: Der Warp-Antrieb. Die Energie liefert das Zusammentreffen von Materie und Antimaterie. Das ist wahrscheinlich die effektivste Art, ein Raumschiff anzutreiben. Auch ist Antimaterie inzwischen Science-Fakt. Trotzdem: Um ein Raumschiff beispielsweise der Galaxy-Klasse mit rund vier Millionen Tonnen auch nur auf halbe Lichtgeschwindigkeit zu bringen, wäre so viel Energie nötig, wie die ganze Menschheit verbraucht hat, verbraucht und wahrscheinlich verbrauchen wird.
"Beam me up, Scotty!" ist wohl das legedärste Stück Fiction-Wissenschaft der Serie. Das Prinzip der Beam-Maschine klingt einfach: Der Transporter speichert die Lage aller Atome in Kirk's Körper, verwandelt die Materie in Strahlung und bündelt sie auf den Zielplaneten. Dort setzt er die Teilchen nach dem gespeicherten Muster wieder zusammen. Gemessen an den Gesetzen der Physik ist aber kein anderes Stück Technik an Bord der Enterprise so unplausibel wie der Transporter. Allein der Umgang mit der Datenmenge dürfte einige Probleme bereiten: Unser Körper besteht aus etwa 1028 Atomen. Für die Position jedes einzelnen Atoms müssten wir drei Koordinaten speichern, um ihre Lage rekonstruieren zu können. Hinzu kommt der Zustand der Atome, also energetisches Niveau der Elektronen, rotierende Moleküle, usw. Vorsichtige Schätzung: Etwa ein Kilobyte wäre nötig, um die Information von einem Molekül zu speichern. Das entspricht in etwa der Information einer mit doppeltem Zeilenabstand beschriebenen Schreibmaschinen-Seite. Daraus folgt: Wir bräuchten etwa auch 1028 Kilobyte für das Transfermuster eines Menschen im Strukturspeicher. (Das ist eine Eins mit 28 Nullen!) Gehen wir von einer Festplatte mit 10 Gigabyte (109 ) und einer Dicke von 10 Zentimetern aus, so müssten wir so viele aufeinander stapeln, dass ihre Säule ein Drittel der Strecke bis zum Zentrum der Milchstraße lang wäre. Das entspricht 10.000 Lichtjahren. Die Enterprise wäre mit Warp 9 fünf Jahre lang unterwegs...